Innenansicht

Hochmoderne Technik und warmes Ambiente unter einem Dach

Radiologie trifft Architektur

Wenn Architektur auf Radiologie trifft, entstehen bemerkenswerte Gebäude. Nach nur zwei Jahren Bauzeit sind gegenüber der Dominikanerkirche auf rund 1.300 Quadratmetern und über vier Etagen hochmoderne Praxisräume für die Radiologische Gemeinschaftspraxis Salzstraße 9 entstanden. Die Investorenfamilie Lohmann, das Architekturbüro Pfeiffer - Ellermann - Preckel - sowie das gesamte Praxisteam der Radiologie Salzstraße haben dafür eng zusammengearbeitet. „Es ist schon herausfordernd, einen so hochtechnisierten Bereich der Medizin wie die Radiologie in ein warmes Praxisambiente zu integrieren," erklärt Isabella Lohmann, die das Projekt von Anfang an begleitet hat. „Wir haben eine angenehme, ja fast hyggelige Atmosphäre für die Patientinnen und Patienten geschaffen und zugleich die Anforderungen an ein modernes Praxismanagement erfüllt. Das war nicht immer einfach, aber das ist uns allen gemeinsam gelungen". Dr. Thomas Kagel, einer der Partner der Radiologischen Gemeinschaftspraxis betont: „Das besondere an diesen Praxisräumen ist, dass wir sie von Anfang an mitplanen konnten. Das heißt, unsere Erfahrungen aus den verschiedenen Standorten und dem Umgang mit unseren Patientinnen und Patienten, das Wissen um Arbeitsabläufe und technische Anforderungen flossen von Beginn an in die Planungen mit ein".

»Die Untersuchungsräume sind quasi die Herzkammern auf jeder Etage«

Jörg Preckel, Architekt

Radiologie statt Bürogebäude

Und eigentlich sollte alles anders kommen: Denn ursprünglich war an der Salzstraße 9 ein Bürogebäude geplant. Doch als die Praxisgemeinschaft von diesem Projekt erfuhr, traten die Ärzte an das Architekturbüro Pfeiffer - Ellermann - Preckel und an ihre jetzigen Vermieter heran und bekundeten Interesse, hier einen gemeinsamen Standort für die Radiologische Gemeinschaftspraxis zu errichten. Gesagt getan. Kurzerhand wurden die bisherigen Pläne über den Haufen geworfen. Ein neuer Bauantrag wurde gestellt, in dem neben der kompletten Statik auch die Raumhöhen angepasst werden musste. Und nicht nur das. Die radiologischen Großgeräte erforderten viele Anpassungen, um einerseits den Strahlenschutz zu gewährleisten und andererseits die tonnenschweren MRTs und CTs so in das Bauobjekt zu integrieren, dass man sie problemlos in das fertige Gebäude einholen und später aber auch austauschen kann. Aus statischen Gründen wurden die vier MRTs sowie die beiden CTs in einem Block über vier Etagen in der Mitte des Gebäudes positioniert. „Alles andere haben wir dann drum herumgeplant", erklärt Architekt Jörg Preckel „Die Untersuchungsräume sind quasi die Herzkammern auf jeder Etage. Direkt daran angeschlossen befinden sich auf der ersten, zweiten und dritten Etage die Diagnoseräume."

„Der besondere Clou daran ist, dass wir jetzt auch bei Tageslicht arbeiten können. Denn der Bereich kann zwar von außen nicht eingesehen werden, aber er lässt das Licht der bodentiefen Fenster im Wartebereich durch. Das ist für eine radiologische Praxis alles andere als selbstverständlich", freut sich Judith Gertkemper, die leitende MTRA (Medizinisch-Technische Radiologieassistentin).

Und auch für das Einholen der Magnet- und Computertomografen haben sich die Architekten eine kreative Lösung einfallen lassen. So orientiert sich die münstertypische Außenfassade der Immobilie mit Klinkern und Sandstein am Stil benachbarter Gebäude; den Aufbau muss man sich aber wie ein Schubladensystem vorstellen, in dem einzelne Module auf jeder Etage entfernt werden können, um die bis zu vier Tonnen schweren Geräte per Kran in das Gebäude zu manövrieren - und bei Bedarf auch wieder herauszuholen.

Freundliche Atmosphäre
Gebäude Salzstraße 9 Münster

Radiologische Gemeinschaftspraxis mit warmer Atmosphäre

Mit wie viel Liebe zum Detail die Praxis geplant wurde, wird bereits im großzügig gestalteten Treppenhaus deutlich. Von hier aus kann man barrierefrei alle Etagen über einen großen Fahrstuhl erreichen. Nimmt man die Treppe, so kann man den sich über alle Etagen geschwungenen Handlauf bewundern, der ein erster Hinweis auf die Inneneinrichtung der radiologischen Praxisräume ist. Denn hier paaren sich schlichte, weiße Wände mit warmen Holzfarben, die gleichzeitig wohnlich, modern und loungeartig wirken.

Auf der vierten Etage befinden sich die Mammografie und der digitale Röntgenarbeitsplatz. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über die Dominikanerkirche hinweg auf die Innenstadt. Und auch auf den anderen Etagen kann man sich die Zeit mit dem Ausblick auf Münster etwas verkürzen. „Eigentlich ist das aber gar nicht nötig. Denn die Wartezeiten bei uns sind recht kurz", betont PD Dr. Christoph Stehling „Wir haben unsere Kapazitäten ja fast in allen Bereichen verdoppelt. Das war ja auch ein Grund für den Umzug in neue Räume. Denn an den alten Standorten konnten wir die Möglichkeiten unserer Kassensitze gar nicht nutzen. Jetzt mit doppelt so vielen Geräten, doppelt so vielen Mitarbeitern und einem in vielen Bereichen auch digitalen Patientenmanagement haben wir ein ganz tolles Gesamtpaket."

»Von der Planung bis zum Bezug der Praxisräume sind rund zwei Jahre vergangen.«

Dr. Thomas Kagel, Partner der Radiologie Salzstraßengen

„Alle Gewerke haben hervorragende Arbeit geleistet und das just-in-time", freut sich Thomas Kagel „Wir sind genau dort gelandet, wo wir hinkommen wollten, das ging nur mit unseren Partnern in allen Bereichen. Das ging aber vor allem nur mit einem tollen Team, das sich in den letzten Wochen und Monaten über alle Maßen engagiert hat. Danke!"

Hintergrund

Das „Bilddiagnostische Zentrum Münster" war im Jahr 2002 aus der Fusion der „Radiologischen Praxis Dechant" mit der „Radiologischen Gemeinschaftspraxis Innenstadt" entstanden. Bislang war das Zentrum an drei verschiedenen Standorten in Münster - in der Raphaelsklinik an der Loersstraße (Kooperation mit der ORAG), an der Salzstraße 22/23 und im Evangelischen Krankenhaus vertreten. Diese Standorte sind jetzt unter dem Namen „Radiologie Salzstraße" im Herzen Münsters zusammengeführt worden.